
28. – 31. August 2025 Kollapscamp in Kuhlmühle
Vom 28. bis 31.08.25 findet in Kuhlmühle in Nordbrandenburg das Kollapscamp statt, wo sich erstmals mit den zwangsläufigen Folgen der eskalierenden ökologischen Katastrophe und der unmittelbar damit verbundenen gesellschaftlichen Krise befasst wird. Organisator*innen, Beitragende und Teilnehmer*innen kommen nicht nur aus der klassischen Klimabewegung, sondern aus den unterschiedlichsten Organisationszusammenhängen, in denen schon seit Jahren und in diversen Lebensbereichen versucht wird, die zerstörerischen Folgen unserer Lebensweise abzumildern.
(Auszüge von der Webseite: https://kollapscamp.de/ )
Das Kollapscamp […] ist der Ort, an dem wir anfangen, Katastrophe und Kollaps nicht als die Apokalypse, als das Ende aller Hoffnung, zu betrachten, sondern als einen strategischen Raum, für den wir uns neu aufstellen müssen und können.
Eigentlich ist es ja alles ziemlich offensichtlich: die Klimakatastrophe eskaliert, der Klimakollaps hat mit allergrößter Wahrscheinlichkeit schon begonnen und zeigt sich in heftiger auftretenden Unwetterereignissen und einer bisher nur ansatzweise bemerkten Verlust der Biodiversität, Brüche und Ausfälle in unseren als selbstverständlich gehaltenen Versorgungswelt.
Und dennoch werden wie in einer gesellschaftlichen Trotzreaktion überall auf der Welt weiter fossile Infrastrukturen ausgebaut, wenden sich immer mehr Menschen vom Klimaschutz ab, während immer mehr Menschen, unter den Konsequenzen der Klimakatastrophe leiden, schon lange nicht mehr nur im globalen Süden. Für sie ist der Kollaps bereits seit Jahren Realität.
Auf der weltwirtschaftlichen Ebene erleben wir eine Radikalisierung kapitalistischer (Ressourcen-)Ausbeutung, auf der politischen Ebene eine fassungslos machende Verantwortungslosigkeit und auf der Ebene des Alltagslebens eine immer toxischere Kombination von Verdrängung, Verrohung und Entmenschlichung. Die Gesellschaft verhärtet, früher erkämpfter Fortschritt wird zurückgenommen. Da all diese Krisen in der “Polykrise” ineinandergreifen, macht die Eskalation der einen die Lösung der anderen Krisen nahezu unmöglich.
Deswegen wollen wir auf dem Kollapscamp etwas Neues versuchen: wir werden gemeinsam lernen, auch in einer immer schwierigeren Zukunft widerständig und solidarisch handlungsfähig zu sein. Denn “Kollaps” bedeutet nicht, dass gleich alle tot sind, es bedeutet, dass das, was wir als unseren “Alltag” verstehen, immer schwieriger, bis unmöglich wird.
Wenn die Katastrophe immer mehr zum Dauerzustand wird, dann ist sie eben kein Ausnahmezustand mehr, sondern die Normalität, in der es gilt, für mehr Gerechtigkeit zu kämpfen.
Es gilt, in einer Gesellschaft, die sich immer mehr von der Realität entfernt, die Wahrheit über Klima, Faschismus und Kollaps zu sagen – und wer das tut, merkt, dass es sehr viele Menschen gibt, die sich ähnliche Fragen stellen, wie wir das tun, auch weit jenseits der etablierten “Bubbles”.
Es gilt, sich gemeinsam auf Katastrophen vorzubereiten, um im Ernstfall in der Lage zu sein, sich und anderen zu helfen, den solidarischen Impuls der Nächstenhilfe zu organisieren, zu verstetigen, und zur Basis eines neuen linken Projekts zu machen: Gerechtigkeit im Kollaps.
Es gilt, auch unter diesen schwierigen Bedingungen Orte des guten Lebens aufzubauen, zu schützen und zu erweitern. Es gibt Vorbilder und Möglichkeiten, nicht bei der Kollapsakzeptanz aufzuhören, sondern sie zu nutzen, zu politisieren, zu organisieren.
Auch im Kollaps hört unser Kampf für die beste mögliche Welt für Alle nicht auf.
Mehr Infos zum Programm findet ihr hier: https://kollapscamp.de/programm/