Organisiert euch!
Dieses Kommentar bezieht sich auf folgenden Beitrag von Lumii und Fafa bei Klimax. Für Kontext lest euch gerne den Beitrag durch:
Der Text von Lumii und Fafa spiegelt viele der Gedanken in den verschiedenen Klimagruppen wieder und beschreibt zum Teil unsere ersten Überlegungen!
Organisiert euch! Eine ambitionierte Aufgabe.
Z.B. Beschreibt der Abschnitt Gemeinsame Struktur genau den Gedankengang, den wir für das Kollektiv hatten. Wir haben dabei mit wenigen Gruppen begonnen, da aus unserer vorausgegangenen Erfahrung einerseits es kein Einzelakteur sein darf, der den Startpunkt setzt (und dann schnell als Schulmeister wahrgenommen wird) und es andererseits aber immer schwieriger wird, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, je mehr Gruppen bereits zu Beginn dabei sind. Auch ist es deutlich einfacher für Leute und Organisationen sich einem bestehenden Konzept und schon bestehenden Sturkturen anzuschließen, als bei Null alles aufzubauen.
Eine gemeinsame Ideologie wurden als Grundwerte und Rahmen der gemeinsamen Struktur formuliert, die allgemein genug sind, dass sich progressive Gruppen damit identifizieren können, aber auch konkret genug, dass die Transformation der Gesellschaft das gemeinsame Ziel darstellt. Wie gewünscht gab es im Verlauf dann auch auch Ergänzungen, die gemeinsam beschlossen wurden.
Im Anschluss musste die eigene Idee und das Konzept auf Konferenzen und in Klimacamps erprobt und vorgestellt bzw. diskutiert werden. Inzwischen haben manche Leute, die in mehreren Organisationen aktiv sind, das Konzept im Raum Leipzig schon so oft gehört, dass Sie unsere Präsentationen selbst halten könnten.
Dabei versuchen wir als Kollektiv absolut gleichberechtigt zu Arbeiten und uns zu strukturieren, so dass keine Orga die andere dominiert. Dabei ist das Kollektiv potentiell breit, auch außerhalb der Klima-Blase, anschlussfähig. Prinzipiell wäre es auch für eine progressive LINKE oder die Grüne–Jugend möglich, Teil des Kollektivs zu werden.
Das Ziel ist die Gesellschaft an ihrer Basis zu durchdringen, ein Netzwerk aus zivilgesellschaftlichen Gruppen zu bilden, die konzertiert vorgehen können und versuchen praktisch ein anderes System in unserer Gesellschaft zu implementieren. Ein Fokus ist bei uns tatsächlich auch die Auseinandersetzung gewesen: wie sinnlos ist Partei und Parlament.
Mit dem Ergebnis, dass wir vom Staat tatsächlich in Bezug auf Klimarettung und Gesellschaftstransformation nicht viel erwarten können, wir den Staat als Gegner aber auch nicht frei agieren lassen können, da Regierung und Parlament das Ausführungsorgan der fossilen Konzernwelt darstellen. Wir machen uns keine Illusionen über die Wirksamkeit parlamentarischer Beteiligung, aber wir halten es für absolut notwendig, die Parteien durch eine potentielle Wählbarkeit in ihrer Politik-Kaste unter Druck zusetzen und durch eine neue Form der politischen Willensbildung( Bürgerinneräte + „Runde Tische“) eine tatsächliche Veränderung wieder erlebbar und für die zivilgesellschaftlichen Organisationen selbständig durchführbar zu machen.
In Deutschland gibt es eine Erfahrung mit Systemzusammenbrüchen. Diese Erfahrungen wurden leider im Abschnitt aus der Geschichte lernen, nicht mit erwähnt, aber im Osten ist vielen noch präsent. Wie in dem kurzzeitigen Machtvakuum vor der Wiedervereinigung politische Fragen an Runden Tischen diskutiert und politische Entscheidungen getroffen wurden, bevor der altweltliche Kapitalismus das Ruder übernommen hat. Das ist auf jeden Fall ein historischer Anknüpfungspunkt und eine Perspektive für eine gemeinsame Struktur.
Author: Arturas Miller
Jahrgang 1989, geb. in Litauen Kontakt: Funktion im KlimaKollektiv: Schatzmeister Studium: Elektrotechnik/Elektronik an der HTW Dresden Ehrenamt: seit Dezember 2010 Mitglied des StuRa der HTW Dresden in wechselnden Funktionen Beruf: Seit 2017 Elektro-Ingenieur Schwerpunktthemen: - Bauen und Wohnen - Partizipation und Demokratie - Wirtschaft und Gesellschaft - sozial gerechte Transformation
Arturas Miller
Jahrgang 1989, geb. in Litauen
Kontakt:
Funktion im KlimaKollektiv: Schatzmeister
Studium: Elektrotechnik/Elektronik an der HTW Dresden
Ehrenamt:
seit Dezember 2010 Mitglied des StuRa der HTW Dresden in wechselnden Funktionen
Beruf:
Seit 2017 Elektro-Ingenieur
Schwerpunktthemen:
- Bauen und Wohnen
- Partizipation und Demokratie
- Wirtschaft und Gesellschaft
- sozial gerechte Transformation
